The „Beautiful Ugly“
oder das Abenteuer auf dem Attabad
„It was not dangerous?“ Oftmals werden wir gefragt, ob unsere Fahrt durch Pakistan denn nicht gefährlich gewesen sei. Dann lupfen wir die Schultern und zucken mit den Brauen und antworten: „Naja, manchmal hatten wir das Gefühl, wir fahren jetzt durch eine gefährlichere Gegend.“ Dies war jedoch nur daran zu erkennen, dass uns unaufgefordert hin und wieder ein Polizeiauto folgte und uns sicher durch ein Dorf geleitete. So unaufgefordert wie es uns folgte, verliess es uns am Ortsende jedoch auch wieder. Die vielen Polizeikontrollposten, an denen wir uns jedes Mal registrieren lassen mussten, waren ein weiteres Indiz dafür, dass das Land eigentlich vom Kampf gegen den Terror zerrüttet ist. Als wir den x-ten Polizeikontrollposten an jenem Tag passieren und schon wieder Namen, Adressen, Herkunftsland, Passnummern, Visanummern, Einreisedatum und dazu noch ein Foto von uns einreichen müssen, sind wir leicht entnervt. Mit den Worten „This is a dangerous country, Sir! You have to register.“ warnt der Polizeibeamte vor der instabilen Lage Pakistans. Von den Menschen, die wir treffen und aus der Zeitung erfahren wir von der „operation“ Zarb-e-Azb, einem Militärschlag gegen die Taliban und andere aktive militante Gruppen. Dieser ist zum Zeitpunkt unserer Reise in der Region Waziristan in vollem Gange („they are cleaning now“). Auf eine besondere Misere treffen dabei die sogenannten „internally displaced people“ (IDPs), über die derzeit seitenweise in den pakistanischen Medien berichtet wird. Die IDPs sind Flüchtlinge aus Waziristan, die indirekt zum Opfer des Militärschlags wurden. Über 1 Millionen Menschen haben bereits ihre Häuser und Hütten verlassen. In den pakistanischen Medien wird beklagt, dass das Krisenmanagement in dieser Region für eine derartige Notlage der Bevölkerung nur unzureichend funktioniert: Unhygienische Verhältnisse in den Auffangcamps, kein Strom (z.B. für Ventilatoren), zu lange Warteschlangen an der Nahrungsmittelausgabe, Temperaturen von bis zu 45°C und die Tatsache, dass die Überlebensgelder und Nahrungsmittel lediglich mit einem bestimmten Ausweis zu bekommen sind (den viele bei der Flucht vergessen haben). All diese Umstände machen das Leben für diese Menschen zur Qual.
Doch um wieder zur Einstiegsfrage zurückzukommen: Ein einziges Mal hatte ich wirklich Angst – und zwar auf dem Attabad-See.
Wenige Minuten verändern am 4. Januar 2010 zwischen 11:20 und 11:35 Uhr das Leben vieler Menschen. Über 1600 Dorfbewohner müssen evakuiert werden, 20 kommen ums Leben. Ein gigantischer Erdrutsch auf dem Karakorum Highway lässt das entstehen, was im Norden von Pakistan unter „the beautiful ugly“ bekannt ist.
Die „hässliche Schöne“ ist ein 24 Kilometer langer See, der sich aufstaute, als der mächtige Hunza-Fluss durch einen Erdrutsch geblockt wurde. 196 Familien verloren Hab und Gut, 832 Nutztiere entkamen den Wassermassen nicht mehr rechtzeitig und 187000 Obstbäume wurden zerstört. Noch heute, vier Jahre nach dem verheerenden Desaster erheben die Baumleichen ihre abgestorbenen Kronen über die Ruinen der Häuser als unvergängliches Zeichen jener Katastrophe.
Für die Menschen dieser Region stellt dies eine große Herausforderung dar: Zerstörte Häuser, keine Arbeit und als ob das Leben in dieser Region nicht schon hart genug wäre, gibt es für die bitterkalten Winter nicht mehr genug Brennholz. Da der See im Winter zugefroren ist, befindet sich der nördlich davon liegende Teil („Upper Hunza“) quasi abgeschnitten vom Rest Pakistans. Dies schlägt sich nieder in dementsprechend hohen Sprit- und Lebensmittelpreisen. Auch wir merken es an den merklich teureren Unterkünften.
Trotz allen Leids bot die Entstehung des Attabad-Sees auch neue Möglichkeiten. Geschäftsorientierte Dorfbewohner kauften (oder bauten?) sich einen Kahn und offerierten einen Bootsservice über den damals noch 24 Kilometer langen See.

Das Abenteuer beginnt: Auch wir müssen den Bootsservice in Anspruch nehmen, da die Chinesen bislang die Umgehungsstraße noch nicht fertiggestellt haben.
Chinesische Ingenieure und Bauarbeiter sind seit mehreren Jahren dabei, eine Umgehungsstraße zu bauen. Dies stellt jedoch eine enorme Herausforderung dar, da den Attabad eine Reihe von 6000-7000 Meter hohe Berge umgeben. Der Bau sogenannter „spillways“ (Ablaufkanäle) hat dazu geführt, dass sich die Wassermenge des Sees schon beträchtlich verringert hat. Das Bootsbusiness floriert jedoch nach wie vor: Chinesische Waren werden von der „Upper Hunza“ Seite von den chinesischen LKWs entladen, mit Booten über den See geschippert und auf der anderen Seite („Central Hunza“) wieder auf pakistanische Lastwägen geladen, um weiter gen Süden transportiert zu werden. Das Bootsbusiness ist riskant: Überreste von 7 untergegangenen Dörfern müssen umschifft werden. Die Bootsführer müssen die prekären Stellen kennen, um nicht mit ihren Kähnen dagegen zu fahren.

„My friend, no problem! This is our business. Every day we ship many cars!“ (wie viele davon schon untergegangen sind, verschweigt der gute Mann…)
Doch wer weiß, wie lange sich das Business für die Bootsleute noch lohnt. Nicht mehr lange und die Chinesen werden die Umgehungsstraße mühselig fertiggestellt haben. Dann müssen sich die Dorfbewohner wieder einmal eine neue Überlebens- und Einkommensstrategie ausdenken. Denn freiwillig schnallt keiner sein Auto auf die wackeligen Nussschalen…!

Die Fertigstellung des neuen Highways benötigt Jahre, da zum Großteil Tunnel in die Felsen gegraben werden müssen.

Land in Sicht: Die pakistanischen Trucks warten bereits darauf, mit chinesischer Ware beladen zu werden.

Hier beginnt der Albtraum erst so richtig: Wie soll der Bus bloss von der Nussschale kommen ohne das Boot dabei nach hinten wegzuschieben und den steilen Abhang hinab in den See zu rutschen? Oben links im Bild: LKW-Fahrer positionieren sich mit ihren Handykameras, um den bevorstehenden Untergang des Busses zu dokumentieren.

Der prekäre Moment einer jeden Fahrt über den Attabad: Wird der Bus es schaffen oder in Kürze Geschichte sein?
Noch ein kurzes Update:
Den Text habe ich bereits vor einigen Wochen geschrieben. Inzwischen haben wir drei Wochen Indien-Aufenthalt hinter uns, dessen Gesamtbilanz diesmal leider etwas negativ ausfällt. Aus diesem Grund haben wir uns entschlossen, den Bus nicht von Bombai aus zu verschiffen und selbst zurück zu fliegen, sondern über Land zurück zu fahren. Wir sind also nun schon zum zweiten Mal wieder in Pakistan, diesmal im Süden, also in der Provinz Balochistan und warten auf unsere Genehmigung zur Weiterreise Richtung Iran bzw. auf unser neues Iran-Visum.
Die Sicherheitslage in Quetta ist momentan extrem angespannt: „This is prison-city for foreigners“ – wir dürfen nicht ohne Militäreskorte das Hotel verlassen, am liebsten würden uns die Sicherheitsbeauftragten sogar im Hotelzimmer einsperren. Heute morgen gab es einen „bomb blast“ im Restaurant eines namhaften Hotels der Stadt, bei dem eine Person ums Leben kam und mindestens 15 Personen verletzt wurden. Hier nimmt jedoch kaum jemand Notiz davon – das gehört zum Alltag.
Sandstaubige Grüße aus Quetta!
Karakorum Highway Pakistan
Pakistan ist für uns beide eine extrem positive Überraschung: Ursprünglich hatten wir – aufgrund der Sicherheitslage – geplant, so schnell wie möglich durch das Land und weiter nach Indien zu fahren. Im Endeffekt sind wir jedoch bis zum Ablauf unserer Visa geblieben. Gerne hätten wir uns noch länger in diesem betörenden Land mit seinen unglaublich netten und gastfreundlichen Bewohnern aufgehalten.
Leider repräsentieren westliche Medien Pakistan sehr einseitig und undifferenziert. Mediale Berichterstattung thematisiert lediglich den Terror in Pakistan, was somit prägend für unser Pakistanbild war. Vier Wochen lang hatten wir nun Zeit, um uns ein vielfältigeres Bild des Landes zu machen. Unser Fazit: Von dem, was wir gesehen und erlebt haben, waren wir schlichtweg begeistert und überwältigt! Vor allem jedoch von den Bewohnern der Region Gilgit-Baltistan (der Landesteil, in dem wir uns weitestgehend aufgehalten haben).
Nach nur knapp sechs Tagen Aufenthalt in China (was die Hälfte unseres gesamten Reisebudgets gefressen hat) reisen wir über das chinesische Tashkorgan offiziell aus dem Land aus. Da unsere China-Erfahrung diesmal nicht ganz so positiv war, sind wir froh, uns bald in das nächste Abenteuer stürzen zu können. Doch ahnen wir nicht, dass wir auf die letzten 100 Kilometer noch eine dritte Person ins Auto gesetzt bekommen. Nachdem unsere Visa ausgestempelt werden, klettert ein schwerbewaffneter chinesischer Soldat in den Bus und nimmt auf der Rückbank platz. Nach etwa 1,5 Stunden Dauertelefonat (er hat die „freie“ Zeit genutzt, um mal wieder ausgiebig mit seiner Freundin zu quatschen in der Annahme er würde nicht verstanden werden;)) steigt der Soldat an einer Polizeikontrolle mitten im Nirgendwo aus und wir fahren die letzten Meter auf chinesischem Boden alleine weiter. Ein hohes Tor aus Backstein signalisiert uns, dass wir China nun tatsächlich verlassen. Nach diesem China-Aufenthalt messen wir dem Wort Freiheit eine neue Bedeutung bei.

Bis zum Attabad-Lake (separater Blog-Eintrag folgt) ist der Karakorum quasi unbefahren und wir haben das Gefühl, allein auf der Straße zu sein.
Einen spektakuläreren Eintritt in ein Land als über den Khunjerab Pass kann man sich kaum vorstellen: Der Khunjerab Pass markiert von China aus kommend den Eintritt nach Pakistan (und andersherum natürlich genauso ;)). Der Khunjerab Pass liegt auf knapp 4700 Metern und ist somit der höchste internationale Grenzübergang der Welt. Viel los ist hier nicht gerade. Das unwirtliche Leben auf der Hochebene lässt kaum menschliche Ansiedlung zu. Nur wenige kirgisische Nomaden schlagen hier ihre Jurten auf und weiden ihre Pferde auf den kargen Wiesen. Zur besseren Kontrolle ihrer Bevölkerung versucht die chinesische Regierung die kirgisischen Nomaden dauerhaft anzusiedeln. Das Ergebnis davon ist – mit Verlaub – ein Schandfleck in der Landschaft (den Standpunkt der Nomaden kenne ich leider nicht): Absurde Siedlungen aus Betonhäusern, die völlig „out of space“ wirken, befinden sich am Rande des Karakorum Highways und lassen Reisende stirnrunzelnd zurück. Da wir während des gesamten Aufenthaltes in China eine ständige Begleitung durch unseren (bei Fahrten durch China mit dem eigenen Auto/Motorrad obligatorischen) Guide haben, ist es nicht möglich, sich von der im vorab festgelegten Fahrtroute zu entfernen, um sich mit den Nomaden zu unterhalten. Doch unser Guide, der der ethnischen Minderheit der Uighuren angehört, gibt Einblick: „After the earthquake in Wenchuan [liegt geschätzte 3000 Kilometer Luftlinie entfernt von Tashkorgan] the government built earthquake resistant houses for the Kyrgyz nomads.” Was für eine lächerliche Erklärung, denken wir und wundern uns einmal mehr über das Land und seine teilweise übertriebenen Sicherheitsvorkehrungen zum Schutze der Bevölkerung.
Als wir oben auf dem Pass stehen und andächtig auf das Navi schauen, welches die 4700 Meter anzeigt, sind wir ganz alleine. Lediglich unsere treuen Gefährten aus dem Pamir Plateau, die Murmeltiere, huschen hin und wieder an uns vorbei. Die Murmeltiere auf dem Khunjerab Pass sind wesentlich dicker und träger als die „Murmeln“ aus dem Pamir (der Khunjerab ist auch wesentlich „grüner“ als der Pamir), dennoch sind sie zu schnell und verschwinden alsbald wieder in ihren Löchern, sobald wir stehen bleiben und sie fotografieren wollen.

Zusammen mit dem tadschikischen Pamir Highway DAS Reise-Highlight: Der pakistanische Karakorum Highway und seine spektakulären über 7000 Meter hohen Berge!

Wenn es so etwas wie den 7. Himmel gibt, dann liegt dieser in Pakistan: Wir sind verliebt in Land und Leute!

Dieser nette Herr markiert mit Steintürmchen den Weg: Dorfbewohner klettern täglich die gefährliche Abkürzung durch den Gletscher.

Wunderbarer Blick auf den Ort Pasu von der anderen Seite des Gletschers (der Muskelkater hat sich gelohnt…).
Möchte man den Khunjerab Pass überqueren, so fährt man auf dem Karakorum Highway, der höchst gelegenen Fernstraße der Erde. Der Karakorum Highway beginnt im chinesischen Kashgar und endet in Pakistans Hauptstadt Islamabad (oder irgendwo kurz davor;)), gebaut wurde er in der Zeit von 1966-1978 in einem gemeinsamen Projekt von China und Pakistan. Der Karakorum ist ein Meisterwerk der Straßenbaukunst: So oft fragen wir uns, wie es möglich ist, eine Straße durch dieses lebensfeindliche, unwegsame, vom Stein dominierte Terrain zu bauen. Die Täler sind teilweise so eng und die Berge so hoch, dass die Straße quasi in den Berg gegraben werden musste und wir uns fragen, wie das hält?! Oftmals befindet sich die Straße in solch schwindelerregender Höhe, dass ich mich kaum traue, einen Blick aus dem Fenster zu werfen. Zahlreiche Schilder erinnern dabei an den gemeinschaftlichen Bau des Highways: „China- Pak Friendship“. Dieser Schriftzug ziert jeden Tunneleingang. Aus eigener finanzieller Kraft hätte Pakistan den Karakorum nicht bauen können. Die chinesische Regierung hat daher – natürlich nicht uneigennützig – einen Großteil der Finanzierung beigesteuert. Chinesische Baufahrzeuge, Bauarbeiter und Straßenschilder sind ein gängiger Anblick während unserer Fahrt auf dem Karakorum Highway. Die chinesische Präsenz minimiert sich jedoch je weiter wir uns von der chinesischen Grenze entfernen. Um ihre geopolitische und ökonomische Einflusssphäre weiter auszubauen, plant die chinesische Regierung nun den Bau einer Eisenbahnlinie, die China und Pakistan verbinden soll. Besonders attraktiv für China ist dabei eine Landverbindung nach Karachi, eine pakistanische Hafenstadt mit Zugang zum Indischen Meer und somit ein günstig gelegener Hafen für Chinas Warenexport und -import. Auch Pakistan ist ein wichtiger Handelspartner für China: In China produzierte Waren zieren oftmals pakistanische Ladenregale. Was uns dabei am meisten schockiert hat, war ein Lebensmittelprodukt mit der Bezeichnung „Chinese Salt“. Gemeint damit ist schlichtweg Monosodium Glutamat (MSG). Wer meinen Lebensmittel Purismus kennt, der kann sich vorstellen, dass mir bei dem Anblick alle Haare zu Berge standen. Anders als der Import der chinesischen Billigware erweckte mein ethnologisches Interesse der Handel mit Pilzen, die mit Unterstützung einer NGO von Dörflern angebaut und nach China weiter verkauft werden. Auch der Handel mit wilden Heilkräutern floriert (im wahrsten Sinne des Wortes). Diese wachsen in rauhen Mengen auf dem pakistanischen Deosai-Plateau (dem mit 4200 Metern zweithöchstgelegenen Plateau der Erde – das war jetzt auch wirklich der letzte Superlativ…;)), wo sie von Dorfbewohnern gepflückt und von Zwischenhändlern in die Nachbarländer sowie nach Europa verkauft werden. Das Deosai-Plateau ist eine hoch militarisierte Gegend und eine extrem sensible Zone, da genau hier die momentane „Line of Control“ entlang verläuft. Dieses Gebiet, welches an das indische Kaschmir angrenzt wird gleich von mehrern Parteien (Pakistan, Indien, Kaschmir) eingefordert. Es existieren zahlreiche Karten mit unterschiedlich eingezeichneten Grenzziehungen. Trotz der angespannten politischen Lage zwischen Pakistan und Indien gibt ein pakistanischer Heilkräuter-Händler dennoch Indien als seinen wichtigsten Handelspartner an (Stichwort: Ayurveda!). Es wäre sehr spannend, diese Handelsbeziehungen und -wege ethnologisch einmal genauer zu betrachten.

Baustelle Karakorum Highway: Zahlreiche Erdrutsche sorgen dafür, dass Chinesen in Pakistan nicht die Arbeit ausgeht.

Ein „freundschaftlicher“ Akt: Zahlreiche Schilder erinnern an den gemeinsamen Bau des Karakorum Highways.
Obgleich der Karakorum bereits im Jahr 1978 offiziell fertig gestellt wurde, so ist er doch in Wirklichkeit eine permanente Baustelle: Die Gegend, durch welche sich der Karakorum entlang am Hunza Fluss und später am Indus windet, ist extrem anfällig für Erdbeben und Erdrutsche. Je nachdem wie heftig ein Erdrutsch war, kann es manchmal Tage dauern, bis der Karakorum, der gleichzeitig die einzige befahrbare Straße nach China ist, wieder frei geräumt wurde. Vor dem Ort Gulmit treffen auch wir auf einen Erdrutsch, der von unbändigem Gletscherwasser verursacht wurde. „Water problem“ nennen es die Locals. Etwa fünf Tage lang hat es gedauert, bis die Bauarbeiter die Straße – zumindest für LKWs und 4WD-Fahrzeuge – wieder in einen befahrbaren Zustand gebracht haben. Unser Bus schafft es auch ohne 4WD (der ist nämlich im Pamir kaputt gegangen) durch das wilde Gletscherwasser, welches tosend über die Straße fließt. Die „water problem“ –Zone ist umstellt mit chinesischen Baufahrzeugen und Bauarbeitern, die mit allen Kräften versuchen, Herr über die Natur zu werden. Und wie so oft gelingt es den fleißigen Chinesen. „The Chinese work double shifts, day and night, and we Pakistanis maybe five hours a day.“ beschreibt ein ortsansässiger Pakistani die grundlegend unterschiedliche Arbeitsmoral von Chinesen und Pakistanis.

„Water problem“ auf dem Karakorum Highway: Ansatzweise ist die Mauer, die die Straße säumt im Hintergrund noch zu sehen. Der Rest ist weggewaschen.

Richtung Islamabad werden die Berge immer niedriger, die Temperaturen klettern und die Luftfeuchtigkeit nimmt zu.

Fabian beklagt sich immer wieder über die „Dünen“ auf dem Highway. Starke Winde blasen den Sand auf die Straße und sorgen für Sahara-Feeling.
Die landschaftliche Schönheit Nordpakistans ist nicht in Worte zu fassen und auch nicht anhand von Bildern zu zeigen. Wir möchten allen ans Herz legen, sich selbst davon vor Ort zu überzeugen!
Den menschlichen Begegnungen der vergangenen vier Wochen möchte ich einen separaten Blog-Eintrag widmen. Dies bleiben unvergessliche und wertvolle Momente, die unser ursprüngliches Pakistanbild völlig über den Haufen geworfen haben – zum Glück!
PS: Wir wünschen unserer lieben Freundin Sandra alles Gute zum Geburtstag – lass Dich feiern, in Heidelberg, Zürich und München oder falls Du nach Leh kommen solltest: In ca. drei Tagen sind wir voraussichtlich dort und könnten mit Dir feiern:)!